Ästhetische Glasfassade schützt vor Schall
Um den großen Wohnungsbedarf in Innenstädten zu decken, werden zunehmend auch Flächen in unmittelbarer Nähe zu Gewerbe, Schienen und Straßen bebaut. In Hamburg errichtete das kommunale Wohnungsunternehmen SAGA an zwei vielbefahrenen Straßen eine neue Wohnanlage. Trotz der hohen Lärmimmissionen konnten Loggien zur ganzjährigen Nutzung umgesetzt werden. Die schallschützenden Verglasungen erweisen sich als ideales Zusammenspiel von ästhetischer Fassadengestaltung und Funktion im Wohnungsbau.
Der Stadtteil Ohlsdorf im Norden Hamburgs ist grün und gleichzeitig urban. Die meisten Hamburger verbinden das Wohnviertel mit dem Parkfriedhof Ohlsdorf, der mit 391 Hektar Fläche der größte seiner Art weltweit und gleichzeitig Hamburgs größte zusammenhängende Grünfläche ist. Einkaufsmöglichkeiten, gastronomische Angebote sowie eine gute Anbindung an den ÖPNV bieten den Bewohnern zusätzliche Attraktivität.
Im Auftrag der SAGA-Unternehmensgruppe entstand in Ohlsdorf auf einem zentral gelegenen Areal zwischen der Sengelmannstraße und Suhrenkamp eine neue Wohnanlage. Das kommunale Wohnungsunternehmens widmet sich der Aufgabe, bezahlbaren Wohnraum in Hamburg zu schaffen. A-Quadrat Architekten + Ingenieure realisierten eine Blockrandbebauung mit Mischnutzung. Zwei siebengeschossige, u-förmige Gebäude wurden auf einem gemeinsamen Sockelgeschoss platziert. Auf dem intensiv begrünten Dach über dem Erdgeschoss schufen die Architekten Frei- und Spielflächen. Das Sockelgeschoss ist für die gewerbliche Nutzung vorgesehen, die Wohnhäuser darüber beherbergen insgesamt 163 öffentlich geförderte Wohnungen. Intention der Architekten war es, unter Einhaltung des geforderten Wohnungsmixes von 1,5 bis 4 Zimmern und vorgegebener Wohnungsgrößen eine effiziente Grundrissplanung umzusetzen.
Zu den größeren Herausforderungen zählten die hohen Schallschutzanforderungen. Aufgrund der Lärmbelastung an der Sengelmannstraße wurden zwar nur wenige Schlafräume hierhin ausgerichtet, jedoch musste ein Innenraumpegel von maximal 30 dB (A) bei teilgeöffnetem Fenster gewährleistet werden. Erreicht wurde dies durch erhöhte Schallschutzmaßnahmen wie Fenster-Sonderkonstruktionen, vorgelagerte, verglaste Loggien und den Einbau von hochabsorbierender Deckendämmungen auf den Loggien.